Konzept
Das Projekt „Waldgestalten“ ermöglicht es Kindern und Jugendlichen innerhalb eines offiziell genehmigten Waldrundweges künstlerische Objekte aus Naturmaterialien zu gestalten und diese dann als Teil einer Ausstellung in den Wald zu integrieren. Darüber hinaus fördert das Projekt die Verbindung mit der Natur, sowie mit unserem heimischen Wald. Abgesehen von künstlerischem Gestalten, werden verschiedene Aktivitäten im Wald angeboten, welche diese Verbindung stärken und das Verständnis für den Lebensraum Wald vertiefen wollen. Waldgestalten ist inklusiv und barrierefrei.
Was ist Waldgestalten?
- Freies, prozessorientiertes Gestalten mit Naturmaterialien.
- Ein kreativer Dialog zwischen Wald, Umwelt und Mitmenschen.
- Die Natur intensiv wahrnehmen, eine Verbindung zu ihr aufbauen und mit allen Sinnen erleben.
- Den heimischen Wald für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung zugänglich und erfahrbar machen.
Ablauf des Projekts
Ihr meldet euch bei uns zum Projekt an, macht euch mit unserem Waldrundweg vertraut, sucht euch entlang dieses Weges einen Platz für eure Kunstwerke aus und legt los. Die Kunstobjekte werden hauptsächlich direkt im Wald mit den vor Ort vorgefundenen Naturmaterialien gestaltet, es besteht aber auch die Möglichkeit, dafür einmal in der Woche, die Werkstatt des Degerlocher Jugendhauses zu nutzen und dann die dort entstandenen Kunstwerke im Wald an einem geeigneten Platz aufzustellen. Am Schönsten ist natürlich immer ein kreatives Erlebnis direkt im Wald. Alle Kunstwerke verbleiben bis zum Ende des Projektzeitraums im Wald und werden danach wieder abgebaut.
Entweder könnt ihr zusammen mit unseren Naturpädagogen kreativ werden, oder nach einer kurzen Einweisung sowie unter der Beachtung unserer Bau- und Spielregeln selbstständig eine Station gestalten. Gerne geben wir euch dafür Anregungen und stellen euch kostenfrei eine Materialkiste mit natürlichen Farben, Schnüren und Werkzeug zur Verfügung. Diese bekommt ihr bei der Einweisung von unseren Naturpädagogen.
Was sind Absichten und Ziele von Waldgestalten?
- kreatives Gestalten mit Naturmaterialien inmitten des Waldes
- Wahrnehmen und Erleben der Natur und ihrer Materialien
- Kennenlernen des regionalen Waldes und der darin vorkommenden Natur
- Erklärung des Waldes, der Natur sowie der verwendeten Naturmaterialien
- Begreifen von Zusammenhängen des komplexen Ökosystems Wald
- Entwickeln von Gespür sowie Verständnis für die Natur
Das Projekt „Waldgestalten“ möchte durch das Erschaffen von Kunstwerken im Wald künstlerische Aktivitäten mit Ökologie verbinden. Es möchte aufgreifen, was in jedem Menschen veranlagt ist: die Freude am künstlerischen Gestalten sowie die Liebe zur Natur. Die Sinne sollen geweckt, die Wahrnehmung geschult und die Konzentration gefördert werden. Wir wollen die Teilnehmerinnen dazu inspirieren und motivieren sich öfter in der Natur aufzuhalten, eine Faszination für sie zu entwickeln, eine Verbindung zu ihr aufzubauen und sie besser verstehen zu lernen. Im gemeinsamen Gestalten entstehen Ideen und Dialoge, welche Basis sind für funktionierende Kommunikation und Kooperation. Die Teilnehmerinnen können innerhalb ihres Gestaltungsprozesses in einen sogenannten „Flow“ eintauchen, in dem sie Raum und Zeit vergessen und die Umgebung spielerisch erkunden. Bei der Auseinandersetzung mit Fragen zur Beschaffenheit der Umgebung und der dort vorkommenden Pflanzen- und Tierwelt wird das ökologische Bewusstsein geschult.
Wie stellen wir uns die Durchführung vor?
Der Phantasie und Kreativität soll keinerlei Grenzen gesetzt werden, abgesehen von den Grenzen, die sich durch den Naturschutz und die Bestimmungen des Forstamts ergeben. Jede einzelne Teilnehmerin wird für voll genommen, alle können etwas beitragen und zeigen was in ihnen steckt. Fragen in Bezug auf die verwendeten Materialien, die ansässige Pflanzen- und Tierwelt sowie die Natur im Allgemeinen, sollten so gut es geht beantwortet und nicht abgetan werden. Eine gemeinsame Vorbereitung vor dem Erlebnis im Wald bietet sich an.
Anregungen was gebaut werden kann
- Hütten und Unterschlüpfe, Lagerplätze mit z.B. einem „Waldsofa“
- Landart: z.B: Mandalas aus Blättern, Kreise aus Stöcken, Formen aus Zapfen etc.
- Traumfänger, Mobiles und andere geknüpfte Objekte
- Tiere und Phantasiewesen (z.B: Tiere des Waldes, exotische Tiere, Drachen, Einhörner etc.)
- Thema „Zauberwald“: Sagen, Mythen, Märchen und die damit verbundene Fabelwesen (z.B. Feen, Elfen, Wichtel, Gnome, Zwerge, Zauberer, Geister, Prinzessinnen, Prinzen etc.)
- Behausungen für echte Tiere z.B. Insektenhotels, Vogelhäuser, Fledermaushäuser (eignet sich besonders für das Arbeiten in der Werkstatt)
- Erstellen eines Fühl- und Erlebnispfades
Ihr habt weitere tolle Ideen? Kontaktiert uns und wir schauen, ob und wenn ja wie sie sich realisieren lassen.
Bau- und Spielregeln
Bei allen kreativen Freiräumen die dieses Projekt bietet, gibt es auch einige Bau- und Spielregeln, die beachtet werden müssen, damit weder die Natur beschädigt, noch die Teilnehmenden gefährdet werden.
- Es dürfen keine Pflanzen beschädigt, Äste abgesägt, Bäume gefällt oder Tiere verletzt werden.
- Die Waldwege müssen freigehalten werden. Objekte müssen mit ausreichend Abstand zum Weg errichtet werden, allerdings nicht weiter als 5m vom Weg entfernt.
- Die Objekte dürfen keine Gefahr für Mensch und Tier darstellen. Es darf keine Verletzungsgefahr von ihnen ausgehen und sie dürfen nicht zu Fallen für Tiere werden.
- Orte mit natürlichen Gefahren wie z.B. Bäume mit Totästen, schiefstehende Bäume, ungesichertes Altholz etc. sollten gemieden werden.
- Am Wegesrand aufgestapelte Baumstämme dürfen nicht betreten werden! Menschen können in akute Lebensgefahr geraten, wenn sie zwischen den Baumstämmen eingequetscht werden. Ebenso dürfen diese Baumstämme nicht bemalt werden, da sonst Nummern übermalt werden könnten, welche die Zuordnung der Baumstämme nicht mehr möglich machen.
- Den Anweisungen von Mitarbeitern des Forstamtes ist Folge zu leisten.
Wir übernehmen keinerlei Haftung für selbstständiges Arbeiten im Wald.